Бременские музыканты и другие сказки / Die Bremer Stadtmusikanten und andere Marchen - Страница 3

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Nun besann sich die Königin die ganze Nacht über auf alle Namen, die sie jemals gehört hatte, und schickte einen Boten über Land, der sollte sich erkundigen weit und breit[39], was es sonst noch für Namen gäbe[40]. Als am andern Tag das Männchen kam, fing sie an mit Kaspar, Melchior, Balzer, und sagte alle Namen, die sie wusste, nach der Reihe[41] her, aber bei jedem sprach das Männlein: “So heiß ich nicht.” Den zweiten Tag ließ sie in der Nachbarschaft herumfragen, wie die Leute da genannt würden, und sagte dem Männlein die ungewöhnlichsten und seltsamsten Namen vor “Heißt du vielleicht Rippenbiest oder Hammelswade oder Schnürbein?” Aber es antwortete immer: “So heiß ich nicht.”

Den dritten Tag kam der Bote wieder zurück und erzählte: “Neue Namen habe ich keinen einzigen[42] finden können, aber wie ich an einen hohen Berg um die Waldecke kam, wo Fuchs und Has sich gute Nacht sagen, so sah ich da ein kleines Haus, und vor dem Haus brannte ein Feuer, und um das Feuer sprang ein gar zu lächerliches Männchen, hüpfte auf einem Bein und schrie:

“Heute back ich,
Morgen brau ich,
Übermorgen hol ich der Königin ihr Kind;
Ach, wie gut ist, dass niemand weiß,
dass ich Rumpelstilzchen heiß!”

Da könnt ihr denken[43], wie die Königin froh war, als sie den Namen hörte, und als bald hernach das Männlein hereintrat und fragte: “Nun, Frau Königin, wie heiß ich?” fragte sie erst: “Heißest du Kunz?” – “Nein.” – “Heißest du Heinz?” – “Nein.” – “Heißt du etwa Rumpelstilzchen?”

“Das hat dir der Teufel gesagt, das hat dir der Teufel gesagt,” schrie das Männlein und stieß mit dem rechten Fuss vor Zorn so tief in die Erde, dass es bis an den Leib hineinfuhr[44], dann packte es in seiner Wut den linken Fuss mit beiden Händen und riss sich selbst mitten entzwei.

* * * ENDE * * *

Упражнения

I. Образуйте форму простого прошедшего времени от глагола:

kommen, sprechen, sein, haben, treffen, liegen, schließen, wissen, geben.

II. Вставьте недостающее слово:

1. Wenn du Ansehen ___________ willst, benimm dich höflich und anständig.

2. Die Hausfrau begrüßte alle Gäste der Reihe ________.

3. Es ________ sich so, dass der Bote hörte den Namen des Männleins.

4. Das ganze Stroh war versponnen, keine _________ Spule war leer.

5. Der König glaubte dem Müller nicht, er wollte aber die Müllerstochter auf die ___________ stellen.

III. Ответьте на вопросы:

1. Was sollte das Mädchen machen?

2. Wie erlang es dem Mädchen, das zu machen?

3. Warum wollte der König die Müllerstochter heiraten?

4. Was versprach das Mädchen dem Männlein für seine Hilfe?

5. Was sollte das Mädchen wissen, um sein Kind zu behalten?

IV. Выберите правильный вариант:

1. Das Mädchen wissen – wusste – weiß nicht, wie Stroh zu Gold zu spinnen.

2. Die Frau Königin brachte – bringe – gebracht ein schönes Kind zur Welt.

3. Das Männlein verlangt – verlieng – verlangte, was sie ihm versprochen hat.

4. Die Frau Königin fing – fange – gefangen an, alle Namen zu nennen.

5. Das Männlein gehissen – heißt – hieß Rumpelstilzchen.

V. Подставьте нужный артикль:

1. Das Männlein wickelte Gold auf ______ Spule auf.

2. Die Müllerstochter gab dem Männlein einen Ring von _____ Finger.

3. In die Kammer waren nur _____ Stroh und ______ Spinnrad.

4. Die Königin schickte _____ Boten in ____ Nachbarschaft.

5. Nach dem Ring und _____ Halsband hatte das Mädchen nichts mehr, was es dem Männlein geben konnte.

Ключи к упражнениям

I.

kommen – kam,

sprechen – sprach,

sein – war,

haben – hatte,

treffen – traf,

liegen – lag,

schließen – schloss,

wissen – wusste,

geben – gab.

II.

1. Wenn du Ansehen geben willst, benimm dich höflich und anständig.

2. Die Hausfrau begrüßte alle Gäste der Reihe nach.

3. Es traf sich so, dass der Bote hörte den Namen des Männleins.

4. Das ganze Stroh war versponnen, keine einzige Spule war leer.

5. Der König glaubte dem Müller nicht, er wollte aber die Müllerstochter auf die Probe stellen.

III.

1. Das Mädchen sollte Stroh zu Gold spinnen.

2. Ein Zaubermännlein machte das für sie.

3. Der König glaubte, er konnte keine reichere Frau in der ganzen Welt finden und sie war schön.

4. Das Mädchen versprach dem Männlein sein erstes Kind.

5. Das Mädchen sollte den Namen des Männleins wissen, um sein Kind zu behalten.

IV.

1. Das Mädchen wusste nicht, wie Stroh zu Gold zu spinnen.

2. Die Frau Königin brachte ein schönes Kind zur Welt.

3. Das Männlein verlangte, was sie ihm versprochen hat.

4. Die Frau Königin fing an, alle Namen zu nennen.

5. Das Männlein hieß Rumpelstilzchen.

V.

1. Das Männlein wickelte Gold auf die Spule auf.

2. Die Müllerstochter gab dem Männlein einen Ring von dem Finger.

3. In die Kammer waren nur das Stroh und das Spinnrad.

4. Die Königin schickte den Boten in die Nachbarschaft.

5. Nach dem Ring und das Halsband hatte das Mädchen nichts mehr, was es dem Männlein geben konnte.

Rapunzel

Es war einmal ein Mann und eine Frau, die wünschten sich schon lange vergeblich ein Kind. Endlich machte sich die Frau Hoffnung, der liebe Gott werde ihren Wunsch erfüllen. Die Leute hatten in ihrem Hinterhaus ein kleines Fenster: daraus konnte man in einen prächtigen Garten sehen. Der stand voll der schönsten Blumen und Kräuter! Er war aber von einer hohen Mauer umgeben, und niemand wagte hineinzugehen, weil er einer Zauberin gehörte, die große Macht hatte und von aller Welt gefürchtet ward.

Eines Tages stand die Frau an diesem Fenster und sah in den Garten hinab, da erblickte sie ein Beet, das mit den schönsten Rapunzeln bepflanzt war. Und sie sahen so frisch und grün aus, dass sie lüstern ward und das größte Verlangen empfand, von den Rapunzeln zu essen. Das Verlangen nahm jeden Tag zu, und da sie wusste, dass sie keine davon bekommen konnte, so fiel sie ganz ab, sah blass und elend aus. Da erschrak der Mann und fragte: “Was fehlt dir, liebe Frau?” – “Ach,” antwortete sie, “wenn ich keine Rapunzeln aus dem Garten hinter unserm Hause zu essen kriege, so sterbe ich.” Der Mann, der sie lieb hatte, dachte: “Eh[45] du deine Frau sterben läßest, holst du ihr von den Rapunzeln, es mag kosten, was es will.”

In der Abenddämmerung stieg er also über die Mauer in den Garten der Zauberin, stach in aller Eile[46] eine Handvoll Rapunzeln und brachte sie seiner Frau. Sie machte sich sogleich Salat daraus und aß sie in voller Begierde auf. Sie hatten ihr aber so gut, so gut geschmeckt, dass sie den andern Tag noch dreimal soviel Lust bekam. Sollte sie Ruhe haben, so musste der Mann noch einmal in den Garten steigen. Er machte sich also in der Abenddämmerung wieder hinab, als er aber die Mauer herabgeklettert war, erschrak er gewaltig, denn er sah die Zauberin vor sich stehen. “Wie kannst du es wagen,” sprach sie mit zornigem Blick, “in meinen Garten zu steigen und wie ein Dieb mir meine Rapunzeln zu stehlen? Das soll dir schlecht bekommen.” – “Ach,” antwortete er, “laßt Gnade für Recht ergehen[47], ich habe mich nur aus Not dazu entschlossen: meine Frau hat Eure Rapunzeln aus dem Fenster erblickt, und empfindet ein so großes Gelüsten, dass sie sterben würde, wenn sie nicht davon zu essen bekäme.”

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